Beschreibung

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St. Laurentius
1451 wurde dem heiligen Laurentius eine Kapelle geweiht, doch blieb sie seit alters die „Hospitalkirche“. 1721 erfuhr sie einen teilweisen, 1914 einen gründlichen Umbau, bei dem sie bis auf die Grundmauern abgerissen und neu aufgebaut wurde. 1984 riss man das einstige Hospital ab, die Kirche jedoch blieb erhalten. Seit der Reformation diente sie als Friedhofskirche, nach 1945 zusätzlich als Winterkirche. Äußerlich wirkt sie mit ihrem auffällig schmalen Dachreiter trotz ihrer unregelmäßigen Fenster gotisch. Im Westen bestehen auch heute noch Wohnungen. Innen steht im Chorpolygon ein Kanzelaltar von 1721. Am Kanzelkorb sind Christus und die vier Evangelisten gemalt, rechts und links zwei Schnitzfiguren des 16. Jahrhunderts angebracht, die Johannes und Maria darstellen. Der dazugehörige Kruzifixus des 15. Jahrhunderts musste vielleicht dem Kanzelaltar weichen, er hängt heute links im Polygon. Die eigentliche Kostbarkeit ist der Flügelaltar. Er stammt aus dem ehemaligen Augustinerkloster und zeigt als Hauptfigur den heiligen Wolfgang. Links sind oben Petrus, unten der Evangelist Johannes dargestellt, rechts oben der heilige Martin, unten der Kirchenvater Augustin. Die Rückseite des Altars ist nur von der Sakristei zugänglich, sie zeigt Christus am Kreuz, Maria und Johannes sowie den Stifter des Altars, links Katharina, rechts Margarethe. Über dem Kanzelaltar sind drei Glasfenster zu sehen, Maria mit dem Kind, eine Darstellung des Wortes „Selig sind die Barmherzigen“ und eine Kreuzigung. Im Polygon des Chorraumes sehen wir drei Holzepitaphe des 18. Jahrhunderts, im Schiff ein weiteres Epitaph und ein Bild von Paul Keil, das die Auferweckung des Lazarus zeigt. Auf der hufeisenförmig den Raum umziehenden Empore sind neben der Orgel noch zwei Kinderepitaphe sowie das einstige Bild aus dem Kanzelaltar von 1721 angebracht, eine Grablegung des Herrn. Ihre Brüstung ist mit Sprüchen und Ornamenten bemalt. Über all dem ist die durchgehende Decke.
An der Orgel finden wir ein Schild: Hugo Schramm, Orgelbauanstalt Bürgel i. Th.
Im Turm hängen, leider recht unzugänglich, zwei Bronzeglocken.
St. Laurentius
Laurentius war Diakon der Gemeinde in Rom. Er wurde Märtyrer, weil er den Kirchenschatz nicht an den Kaiser ausliefern wollte, sondern statt dessen die Armen der Gemeinde mit den Worten „Das ist der Schatz der Kirche“ vor den Herrscher führte. Er ist Patron der Armen, sein Tag der 10. August.