Stephani-Kirche Osterwieck
Die Kirche St. Stephani in Osterwieck (Sachsen-Anhalt) ist ein Denkmal der christlichen Mission im Nordharzer Raum, der Romanik und der Spätgotik, des frühen protestantischen Kirchenbaus – und der Wiedervereinigung Deutschlands nach 1989.
Adressdaten
- Stephanikirchhof
38835 Osterwieck - 039421 74262
- ev.kirche-osterwieck@t-online.de
- http://www.st-stephani.de
Daten & Fakten
- Baujahr: 12. Jh., 1556
- Baustile: romanisch, spätgotisch, Renaissance, Barock
- Besonderheiten: doppeltümiger romanischer Westbau, romanisches Taufbecken, Wandelaltar, Renaissancekanzel, Barockorgel, reiche Ausstattung an Sandsteinwappen, Epitaphien
- Öffnungszeiten Winter:
Die Kirche ist von April bis Oktober sonntags von 13:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Wünschen Sie eine Besichtigung oder eine Kirchenführung, so melden Sie sich bitte vorab, um einen Termin zu vereinbaren. Bitte melden Sie sich dazu rechtzeitig in unserem Gemeindebüro 039421.74262 dienstags, mittwochs oder freitags von 9:00 bis 11:00 Uhr. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Profil
Beschreibung
Die heutige Kirche steht am Ort des 780 gegründeten ersten karolingischen Missionszentrums Seligenstadt im späteren Bistum Halberstadt. Mit dem bereits durch die Renaissance beeinflussten Kirchenschiff aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zwischen der wuchtigen romanischen Turmfront aus den ersten Jahrzehnten nach 1100 und dem spätgotischen, noch vorreformatorischen Chor prägt die Kirche das Stadtbild von Osterwieck.
Die Kirche St. Stephani ist eine fünfjochige spätgotische Hallenkirche mit einem Westbau aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und einem einschiffigen Chor mit Fünfachtelschluss. Nach einem Stadtbrand von 1511 wurden Chor und Langhaus vollständig erneuert. Das Langhaus wurde 1562 vollendet und geweiht und ist damit einer der frühesten protestantischen Kirchenbauten überhaupt. Die Türme wurden im 19. Jahrhundert erneuert. Restaurierungen fanden 1790, in der Mitte des 19. Jahrhunderts und seit 1990 statt.
Bis 1989 befanden sich Bausubstanz und Ausstattung der Kirche in sehr gefährdetem Zustand. Die Bürger der Stadt und Mitglieder der Kirchengemeinde sicherten zusammen mit vielen Freunden aus dem Nordharzer und Braunschweig-Wolfenbütteler Raum den weiteren Bestand der Kirche. Schon wenige Monate nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze gründeten sie im März 1990 mit dem Kirchbauverein St. Stephani/Osterwieck einen der ersten damals noch „deutsch-deutschen“ Vereine. Seine fast 300 Mitglieder und die an den Verein ergangenen Spenden haben wesentlich zur Renovierung der Kirche beigetragen.
St. Stephani ist eine „Offene Kirche“ auf der Straße der Romanik Sachsen-Anhalts. Sie wird von etwa 20.000 Besuchern im Jahr aufgesucht.