Kirche Horschlitt
Die kleine Fachwerkkirche entstand im 18. Jahrhundert. An der Chorwand illustrieren moderne Bilder Bibelverse. Die nördliche Wandfläche zeigt einen alten Mann, der sich zu einem jungen, schutzbedürftigen Mann niederbeugt. Es ist eine Szene aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.
Adressdaten
- Am Baumgarten 2
99837 Horschlitt
Beschreibung
Jesus berichtet von einem Vater, der zwei Söhne hatte. Der jüngere ließ sich seinen Erbteil auszahlen, ging in die Welt, vergnügte sich und scheiterte kläglich. Als er reumütig zurückkehrte, freute sich der Vater sehr. Er ließ ihn fein einkleiden und feierte ein Fest. Darüber ärgerte sich der Bruder, der zu Hause blieb. Der Vater beruhigte ihn und bat um Nachsicht und Freude über die Rückkehr des Bruders. (Lk. 15, 11 – 32) Ein Satz des Apostels Paulus (Eph. 4,32) ergänzt das Bild.
Auf der südlichen Wandseite illustriert ein Bild das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, mit dem Jesus einem Schriftgelehrten die Nächstenliebe erklärte. Am Wegesrand lag ein Mann, den Räuber überfallen hatten. Zwei vermeintlich fromme Männer, ein Priester und ein Levit, gingen am Verwundeten vorbei, ohne ihm zu helfen. Der Samariter aber versorgte die Wunden des Überfallenen, brachte ihn in eine Herberge und bezahlte seine Versorgung.
Zwischen Juden und Samaritern herrschte einst Feindschaft, weil Juden die Samariter als Sektenmitglieder ansahen. Jesus aber stellt den Samariter als Vorbild dar, um zu zeigen, dass dem Gebot der Nächstenliebe alle Menschen folgen können, unabhängig von ihrer Religion. Worte des Johannesevangeliums (1.4, 16) erläutern das Bild.
Beide Gleichnisse erinnern daran, dass die Überwindung persönlicher Grenzziehungen notwendig ist, wenn ein friedliches und erfülltes Zusammenleben gelingen soll.