Kirche Pferdsdorf
Die Pferdsdorfer Kirche entstand im Wesentlichen 1766. Reste eines Vorgängerbaues erhielten sich im Mauerwerk. Aus vorreformatorischer Zeit stammt die Glocke von 1483. Der Taufstein von 1583 steht in einer Achse mit Altar und Kanzel. Taufe, Abendmahl und Predigt stehen sichtbar in Verbindung. Das Rokoko-Schild am Emporen-Kanzelaltar zeigt ein Lamm als Symbol für Jesus Christus, der sich für die Menschen opferte. Seit 1886 schmücken Bibelverse und Ornamente die Emporen.
Adressdaten
- Hintergasse
99819 Krauthausen OT Pferdsdorf
Beschreibung
Das Ostfenster aus dem späten 19. Jahrhunderts zeigt Christus und einen Vers aus dem 14. Kapitel des Johannesevangeliums. Er trägt die Überschrift: „Wege zum Vater“ und lautet weiter: „… niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Jesus erklärt im Folgenden seinen Jüngern, dass sie in ihm, dem Sohn, das Wirken Gottes, des Vaters, verstehen können.
Gott als Vater begegnet uns auch im „Vaterunser“, dem Gebet, das Jesus in der Bergpredigt lehrte. Das wichtigste Gebet der Christen steht in jüdischer Tradition. Es existieren sehr viele Auslegungen und jede Zeit macht sich ihre eigenen Gedanken zur Relevanz der einzelnen Zeilen. Die Anrufung Gottes als väterliche Instanz bildet den Anfang. Es folgen Verehrung und Akzeptanz der Macht seines Willens. Dann geht es um die Sicherung unserer Lebensgrundlagen und das Bekenntnis der Sünden, die uns von Gott trennen. Diese Trennung kann durch Schuldeingeständnis und Vergebung der Schuld anderer überwunden werden. Problematisch erscheint so manchem die Bitte:
„… und führe uns nicht in Versuchung, …“. Wieso sollte Gott dies als treusorgender Vater tun? Das „Vaterunser“ endet mit einer Lobpreisung, die die Allmacht Gottes noch einmal bestätigt.
Das „Vaterunser“ kommt in jedem Gottesdienst vor. Nach Luther sollte es jeder Christ auswendig beherrschen. Viele Gläubige sprechen das Gebet auch im privaten Umfeld. Die Kirche lädt zum ruhigen Beten des „Vaterunsers“ ein.