Sankt Jakobus der Ältere

Foto: Inge Börner.
Sankt Jakobus der Ältere

Sie wurde vor ca. 900 Jahren gebaut und ist im romanischen Baustil errichtet. Erkennbar ist dies an ihrer halbrunden Apsis im Osten der Kirche, sowie an einem romanischen Fenster, das an der Nordwand erhalten ist.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 12. Jahrhundert
  • Baustile: romanisch

Profil


Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt.

Beschreibung


Das Mauerwerk ist mit Ritzfugen versehen (im Innenraum ist ein Schaubereich im Mauerwerk extra unver­putzt gelassen worden) und auch außen kann man diese typisch romanische Verfugungsweise erkennen.
Eine Besonderheit ist das kleine runde Jakobusfenster in der Apsis. Am Jakobustag, dem 25. Juli, scheint die Sonne durch das Fenster in einem schönen Strahl in den Kirchenraum und beleuchtet dabei gegen 7.00 Uhr morgens eine kleine Reliquienvertiefung in der Altarplatte - ein Effekt, den man erst bei der Sanierung der Kirche in den 90er Jahren wieder sichtbar machte. Seither treffen sich Leute aus dem Ort ab und an am 25. Juli, um nach einer Jakobus-Andacht diese Sonnenstrahlen zu bestaunen.
Der Innenraum ist heute weitgehend so, wie er in der Barockzeit eingerichtet wurde: zwei Emporen, dazu die langen Bänke im Kirchenschiff und eine Kanzel­wand im Durchgangsbogen zur Apsis.
Die Farbgebung entstammt dem 19. Jahr-hundert - ebenso wie die Orgel, die an der Westwand auf der ersten Empore steht. Gemessen an ihrer kleinen Grundfläche ist die Kirche recht hoch.
Spuren der früheren Kirchenausstattung kann man freilich auch erkennen. So sieht man schon beim Betreten der Kirche den großen tiefroten romanischen Triumph­bogen, der den Altarraum überspannt. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man sogar noch verzierende Muster, die mit auf den Bogen gemalt worden waren. An der Apsisdecke befindet sich ein Decken­gemälde, das wohl schon 800 Jahre alt ist: Christus als Richter der Welt - auf einer Weltkugel sitzend, umgeben von Engeln und Tierfiguren, deren Bedeutung man nicht genau bestimmen kann. Das Fresko ist im unteren Bereich durch Putz­schäden und ein später eingebautes und dann wieder verschlossenes Apsisfenster sehr stark beschädigt. Es könnten die Evangelistensymbole gewesen sein; insbe­sondere der Adler rechts neben der Kanzel deutet darauf hin.
Über dem Apsisbogen ist ein gotischer Flügelaltar angebracht, der früher sicher auf dem Altar selbst gestanden hat. Er hat eine wechselvolle Geschichte und ist besonders im 20. Jahrhundert glücklicherweise knapp der Zerstörung entgangen: Er wurde aus dem Gehrener Schloß, wohin der Landes­herr den Altar gebracht hatte, wieder nach Branchewinda gebracht - wenige Wochen, bevor das Schloss nieder brannte. Heute kann man ihn in der Kirche bewundern. In der Fastenzeit werden die Altarflügel geschlossen, so dass man die Malereien auf den Rückseiten sehen kann.
Die Kirchgemeinde Branchewinda trifft sich hier zu Gottesdiensten, zu Taufen, Hoch­zeiten und Trauerfeiern, ab und an auch zu Konzerten. Auch Jakobuspilger gehören zu den Besuchern unserer Kirche, die an dem europaweiten Netz von Pilgerwegen zum Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien liegt.